Paternoster
Mein Ausgangspunkt in meinen künstlerischen Werken ist meine Leidenschaft für Sprache. In meinen früheren Arbei ten habe ich mich mit der Verwendung der Hände während des Sprechens beschäftigt. Meine Forschung führte mich in die Welt der Sprachphilosophie. Zu den zentralen Elementen meiner künstlerischen Schaffensprozesse zählen Gestik,
Sprache, Logik, Missverstehen und das Unaussprechliche.
Die Wegbereiter für meine aktuelle Arbeiten aus der Reihe TATzen und TATsachen waren das Buch von Ludwig Wittgenstein, Tractatus Logico-Philosophicus, und sein abgeschottetes Leben in norwegischen Wäldern während des Schreibens.
Die Begriffe, die in diesem Buch immer wieder auftauchten, wie Tatsache, Sachverhalt, Ding, Welt und Fall, sowie die Vorstellung von Einsamkeit in der von Wittgenstein gewählten Waldumgebung, waren eine Art Auslöser für meine Gedanken. Zudem hat mich mein Kontakt zu einem Wolfsberater
zur Suche nach Tatzenabdrücken geleitet.
Einige der Fragen, mit denen ich mich momentan in meinen Arbeiten auseinandersetze, sind:
Wie ist die Verbindung Sprache <-> Lesen?
Wann und wo hat das Lesen seinen Ursprung?
Ist das Lesen von Tierspuren einer der ersten Anfänge unseres abstrakten Denkens?
Wann und wo liegt der Ursprung von Signifikant und Signifikat?
Wie ist die enge Verbindung unseres Denkens zur Sprache?
Bedeuten die Grenzen meiner Sprache die Grenzen meiner Welt, wie Wittgenstein es in Tractatus 5.6 formuliert hat?
Was formt unser Denken?
Was sind die Grenzen der Bildsprache?
Was sind die Grenzen einer bildenden Sprache?
Der Wald und der Baum sind eine Art Schnittstelle zwischen den aufgeworfenen Fragen, Wittgensteins Tractatus, den TATzen und TATsachen. Die obigen Fragen und die folgen den Sätze und Wörter wirken dabei auf meine Arbeit:
1. Die Welt ist alles, was der Fall ist.
2.1 Wir machen uns Bilder der Tatsachen
5.6 Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt
6.44 Nicht wie die Welt ist, ist das Mystische, sondern dass sie ist.
7. Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen.
Ding, Fall, Welt, Sachverhalt, TATsache
Sprache – Lesen,
links <-> rechts,
Druck – Abdruck,
Solitär,
Sinnvoll <-> Sinnlos,
Linie – Text
ALLover,
Lasieren -Überlagern,
Wiederholung – > Unterschied,
Farben / Geist – SchwarzWeiß / Logik